Nachhaltige Anlagestrategien: Wie du ethisch investierst

von | Sep. 22, 2024 | Anlagestrategien | 0 Kommentare

Nachhaltige Anlagestrategien gewinnen immer mehr an Bedeutung. In einer Zeit, in der der Klimawandel und soziale Ungleichheiten im Vordergrund stehen, suchen immer mehr Menschen nach Möglichkeiten, ihr Geld verantwortungsvoll zu investieren. In diesem Blogartikel erfährst du, wie du ethisch investieren kannst, welche Kriterien dabei eine Rolle spielen und welche nachhaltigen Finanzprodukte es gibt. Dabei werfen wir auch einen Blick auf wichtige Begriffe wie ESG, die EU-Taxonomie und den Best-in-Class-Ansatz.

Was bedeutet nachhaltiges Investieren?

Nachhaltiges Investieren bedeutet, Geld in Unternehmen oder Projekte zu stecken, die positive ökologische, soziale und ethische Auswirkungen haben. Dabei geht es nicht nur darum, Gewinne zu erzielen, sondern auch einen positiven Beitrag für die Gesellschaft und den Planeten zu leisten. Ein wichtiges Konzept in diesem Zusammenhang ist das ESG-Kriterien-Set.

Für was steht ESG?

ESG steht für „Umwelt, Soziales und Unternehmensführung“ (Environmental, Social, Governance). Diese drei Bereiche definieren die Kriterien, anhand derer nachhaltige Investments bewertet werden. Unternehmen, die beispielsweise wenig CO2 ausstoßen, faire Arbeitsbedingungen bieten und transparent geführt werden, schneiden in der ESG-Bewertung besser ab. ESG-Kriterien helfen dabei, ethisch orientierte Investmententscheidungen zu treffen.

Für was steht ESG

Die Rolle der BaFin und der EU bei nachhaltigen Anlagestrategien

Die deutsche Finanzaufsicht BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) hat in den letzten Jahren mehr Regelungen zur Nachhaltigkeit in der Finanzbranche eingeführt. Zudem spielt die EU-Taxonomie, ein von der Europäischen Union entwickeltes Klassifizierungssystem, eine zentrale Rolle. Diese Taxonomie gibt klar vor, welche wirtschaftlichen Aktivitäten als ökologisch nachhaltig gelten. Das hilft Anlegern, nachhaltige Anlagestrategien und die Finanzprodukte dahinter besser zu bewerten und „Greenwashing“ zu vermeiden.

Zusätzlich zur EU-Taxonomie wurde auch der European Green Bond Standard entwickelt, der grüne Anleihen (Bonds) reguliert. Damit soll sichergestellt werden, dass die Mittel aus diesen Anleihen tatsächlich umweltfreundlichen Projekten zugutekommen.

Die Rolle der BaFin und der EU bei nachhaltigen Anlagestrategien

ESG-Integration und der Best-in-Class-Ansatz

Ein wichtiger Ansatz beim nachhaltigen Investieren ist die ESG-Integration. Das bedeutet, dass die ESG-Kriterien direkt in den Investitionsprozess einbezogen werden. Bei der ESG-Integration bewerten Fondsmanager nicht nur die finanzielle Leistung eines Unternehmens, sondern auch dessen Nachhaltigkeit in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Unternehmen, die besonders gut abschneiden, sind in den Portfolios besser vertreten.

Der sogenannte Best-in-Class-Ansatz bedeutet, dass in einer bestimmten Branche jene Unternehmen bevorzugt werden, die in Bezug auf ESG-Kriterien die besten Bewertungen erzielen. Das führt dazu, dass auch innerhalb nicht nachhaltiger Sektoren, wie beispielsweise der Energiebranche, Unternehmen gefördert werden, die im Vergleich zu ihren Konkurrenten nachhaltiger agieren.

Regulatorische Entwicklungen – SFDR und CSDD

In den letzten Jahren haben regulatorische Entwicklungen wie die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) und die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDD) die Transparenz und Verantwortlichkeit im Bereich der nachhaltigen Investments erheblich gesteigert. Die SFDR verpflichtet Finanzmarktteilnehmer dazu, offenzulegen, wie sie Nachhaltigkeitsrisiken in ihre Entscheidungsprozesse einbeziehen. Diese Richtlinien helfen Anlegern, besser informierte Entscheidungen zu treffen und das Risiko von „Greenwashing“ zu reduzieren.

Die CSDD wiederum zielt darauf ab, Unternehmen in der EU zu verpflichten, menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten zu erfüllen. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Unternehmen in nachhaltige Investmentportfolios aufgenommen werden.

Beispiele für nachhaltige Geldanlagen

Es gibt viele Möglichkeiten, in nachhaltige Projekte und Unternehmen zu investieren. Hier einige Beispiele:

  1. Grüne Investments: Investitionen in erneuerbare Energien wie Wind- oder Solarparks.
  2. Nachhaltige Fonds: Investmentfonds, die gezielt nach ESG-Kriterien anlegen. Ein Beispiel für nachhaltige Anlagestrategien sind nachhaltige Immobilienfonds, die in umweltfreundliche Bauprojekte investieren.
  3. Impact Investing: Hier wird direkt in Projekte investiert, die einen messbaren positiven Einfluss auf Umwelt oder Gesellschaft haben, zum Beispiel in den Bereichen Bildung oder saubere Energie.
  4. Nachhaltige ETFs: Wie bereits erwähnt, bieten ETFs die Möglichkeit, breit in nachhaltige Unternehmen zu investieren.

Ein interessantes Instrument zur Überprüfung nachhaltiger Geldanlagen ist die Stiftung Warentest, die regelmäßig verschiedene Produkte, darunter auch nachhaltige Geldanlagen, untersucht und bewertet. Das bietet dir eine zusätzliche Orientierung bei der Auswahl von ethisch sinnvollen Investments.

ETFs als nachhaltige Anlagestrategien – sinnvoll und rentabel?

ETFs (Exchange Traded Funds) sind eine beliebte Möglichkeit, breit gestreut zu investieren. In den letzten Jahren haben sich auch nachhaltige ETFs etabliert, die gezielt in umweltfreundliche und ethisch orientierte Unternehmen investieren. Aber sind diese ETFs wirklich nachhaltig? Und lohnt sich ein Investment?

Die Antwort hängt von der Zusammensetzung des ETFs ab. Es gibt nachhaltige ETFs, die streng nach ESG-Kriterien investieren, und solche, die weniger strenge Maßstäbe anlegen. Hier lohnt es sich, die Fonds genauer unter die Lupe zu nehmen. Einige der besten nachhaltigen ETFs weltweit orientieren sich am MSCI World ESG Index, einem Index, der Unternehmen mit guten ESG-Werten enthält. Generell bieten nachhaltige ETFs eine sinnvolle und oft rentable Möglichkeit, ethisch zu investieren, besonders für Anleger, die langfristig denken.

Nachhaltige ETFs

Technologische Innovationen und ESG

Moderne Technologien spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Bewertung und Überwachung von ESG-Kriterien. Beispielsweise können durch Blockchain-Technologie Investitionen transparenter gestaltet werden, indem Transaktionen und Projekte verfolgbar gemacht werden. Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) kann Fondsmanagern helfen, ESG-Daten schneller und präziser auszuwerten, um bessere Anlageentscheidungen zu treffen.

Herausforderungen und Risiken nachhaltiger Anlagestrategien

Nachhaltiges Investieren klingt vielversprechend, doch es gibt auch Herausforderungen. Eines der größten Probleme ist das sogenannte „Greenwashing“. Manche Unternehmen stellen sich nachhaltiger dar, als sie tatsächlich sind, um ESG-fokussierte Anleger anzulocken. Hier ist es wichtig, genau hinzuschauen und auf zertifizierte Finanzprodukte zu setzen.

Zudem kann es sein, dass nicht jedes nachhaltige Investment automatisch hohe Renditen abwirft. Viele grüne Technologien befinden sich noch im Aufbau, und es kann einige Jahre dauern, bis diese Investments wirklich Früchte tragen. Daher ist es ratsam, sich über Risiken im Klaren zu sein und nachhaltige Investments als langfristige Strategie zu betrachten.

Herausforderungen und Risiken nachhaltiger Anlagestrategien

Steuerliche Vorteile nachhaltiger Geldanlagen

In einigen Ländern gibt es steuerliche Anreize für nachhaltige Investitionen. Dies kann von direkten Steuererleichterungen bis hin zu speziellen Förderprogrammen für Investments in erneuerbare Energien reichen. Diese Vorteile können eine zusätzliche Motivation sein, sich für nachhaltige Geldanlagen zu entscheiden. Informiere dich am besten bei deinem Steuerberater über mögliche Vorteile in deiner Region.

Nachhaltige Geldanlagen: Ein Blick auf die Statistiken

Nachhaltige Geldanlagen verzeichnen weltweit ein starkes Wachstum. Der FNG Marktbericht 2023 zeigt, dass das Volumen nachhaltiger Investments in Deutschland weiter ansteigt, was das wachsende Interesse der Anleger widerspiegelt. Diese Statistiken untermauern, dass ethisches Investieren nicht nur ein Trend, sondern eine zunehmend bedeutende Anlagestrategie ist.

Fazit: So investierst du ethisch

Nachhaltige Anlagestrategien bieten dir die Möglichkeit, nicht nur finanziell, sondern auch ethisch sinnvoll zu investieren. Ob du dich für nachhaltige ETFs, grüne Investments oder Impact Investing entscheidest – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, dein Geld verantwortungsbewusst anzulegen. Wichtig ist, dass du dich vorab gut informierst und auf Kriterien wie ESG-Angaben, die EU-Taxonomie oder den Best-in-Class-Ansatz achtest. Die Welt des nachhaltigen Investierens ist vielfältig und bietet für jeden Anleger die passende Strategie, um eine positive Wirkung zu erzielen.

Wenn du auf der Suche nach weiteren Anlagestrategien bist, schau dir auch die besten Anlagestrategien für 2024 an. Dort erfährst du, wie du erfolgreich in das kommende Jahr investieren kannst.

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